Unsere Gäste im Sommer 2015 waren:
Niels Frevert
Zwischen Freverts Alben mögen schon mal halbe Dekaden vergehen, Stillstand gibt es bei ihm nicht. “Paradies der gefälschten Dinge”, Frevert-Album Nummer fünf, markiert knapp 3 Jahre nach seinem Vorgänger “Zettel auf dem Boden” eine gewaltige Veränderung. Der Künstler wechselte Plattenfirma
und Konzertagentur. Gemixt wurden die Aufnahmen diesmal von Olsen Involtini (Seeed, Peter Fox), der mehr Opulenz, aber auch gewagtere Dynamik in den Sound bringt. Großes Kino, das an Meilensteile des orchestralen Pop erinnert und Freverts Erkundungen falscher und echter Paradiese
weite, lichte Klangräume öffnet. So können die Lieder musikalisch und lyrisch noch weitere Bögen schlagen, locken den Hörer noch tiefer in fremdes Terrain, um ihn dort mit angenehmsten Melodien und unangenehmsten Wahrheiten zu konfrontieren.
Aber gerade darin liegt die Schönheit und Gemeinheit dieses Werks: Die Akkorde führen den Weg in unverhoffte Richtungen, der Hörer wird reingezogen in eine fremdartig schillernde Welt, in der er doch an jeder Ecke auf eigene Erfahrungen zurückgeworfen wird. Und auf einmal ist man dann mitten drin, in der Liebe, dem Wahnsinn, der Weltverlorenheit. In diesem Paradies mit doppelten Boden. Dieses Album wird Sie erst betören, dann verstören.
Mundy
Als Nachfolger von Jellylegs veröffentlichte Mundy sein mehfach mit Platin ausgezeichnetes Album 24 Star Hotel auf dem Kultsongs wie July und Mexico zu finden sind. Darauf folgte das Album Raining Down Arrows, das auf Platz 1 der irischen Albumcharts landete und in der musikalischen Kultstadt Austin in Texas aufgenommen wurde. Im Anschluss veröffentlichte er sein erstes Livealbum Live and Confusion, das während des mitreißenden und ausverkauften Konzerts im Vicar St aufgenommen wurde. Galway Girl wurde als Zugabe aufgenommen und wurde daraufhin zwei Jahre am Stück die bestverkaufte Single
und der Song mit den meisten Downloads in Irland (2007 und 2008). 2009 folgte sein viertes Studioalbum Strawberry Blood und schickte Mundy erneut auf Tour durch Irland, Australien und Großbritannien. Shuffle wurde 2011 veröffentlicht und und war eine hinreißende Ode an einige von Mundys Lieblingsmusiker.
Auf dem Album präsentierte er seine Versionen von Songs einiger Größen wie Tom Waits, Lucinda Williams, John Prine, Paul Simon und Gillian Welch, um nur ein paar zu nennen.
Torpus & the art directors
Die Nordsee kann man riechen. Der Blick aus dem Fenster wandert über weite Felder. Hier inmitten der Abgeschiedenheit, unweit der Dänischen Grenze, findet sich das Klassenzimmer einer ehemaligen Grundschule. Es ist der Aufnahmeraum eines alten Freundes von TORPUS & THE ART DIRECTORS, ein Refugium, das sie früher schon genutzt hatten. Nur hat dieser Ort eine besondere Atmosphäre bekommen, seit der Freund verstorben ist und der Klassenraum mit den musealen Instrumenten zu seinem Vermächtnis geworden ist.
„Pack alles ein an Technik, was du schleppen kannst“, haben TORPUS & THE ART DIRECTORS ihrem Produzenten und Freund Simon Frontzek nach Berlin gekabelt und ihn nach Nordfriesland gelotst, damit er abermals ein neues Album mit der Band aufnehmen kann.
Tatsächlich war die Stadt, wir sprechen von Hamburg, die wichtigste Inspirationsquelle beim Schreiben der Texte, wie Sönke Torpus betont: „Ich brauche die Stadt als Inspiration, das habe ich im vergangenen Jahr über mich selbst gelernt.“ Der Spannungsbogen zwischen Natur und Niemandsland auf der einen
Seite, dem urbanen Leben und die in Altona, Schanze und St.Pauli zu beobachtenden Menschen auf der anderen Seite, hat die Songs des neuen Albums geprägt. Wir haben im Vorfeld mehr ausprobiert und viel mehr Lust gehabt, wie eine Band zu klingen“, erklärt Torpus.
Unverzichtbar wird natürlich die Live-Präsentation des neuen Albums. Das sollte man auf keinen Fall verpassen, denn on Stage kommt der Northern-Country-Folk von TORPUS & THE ART DIRECTORS noch eine Spur freier und losgelöster rüber. „Ich bin der Meinung, dass wir es gut geschafft haben, die Energie, die wir live haben, einzufangen. Das ist uns mehr als auf jeder anderen Platte gelungen“, lacht Sönke und verspricht mit dem neuen Album wieder auf Tour zu gehen. Denn es ist nicht wegzudiskutieren, dass diese Band auf Konzertbühnen stehen muss. Weil sie dort ihre befreiende Furchtlosigkeit in ihrer mitreissenden Art heraussingen kann.
Freuen wir uns jetzt schon auf die Begeisterung, die diese Combo live von der Bühne herunter ballert.
(Hilmar Bender)
Mark Geary & Grainne Hunt
Der aus Dublin stammende Mark Geary ist ein gefeierter Musiker, dessen Karriere vor mehr als 20 Jahren begann. 1992 kaufte Mark sich ein One-way Ticket nach New York City und verbrachte mehrere Jahre damit, seine Kunst in den Lokalen im East Village zu vertiefen. Unter anderem spielte er mehrere Male im bekannten Siné Cafe, zusammen mit anderen aufstrebenden Künstlern wie seinem Freund Jeff Buckley.
In dieser Zeit gewann Mark mit seinen Songschreiberkünsten und den mitreißenden Live-Auftritten ein begeistertes Publikum, den Respekt und die Wertschätzung seiner Kollegen und den Ruf als einer der besten Songschreiber seiner Generation.
Mark wird als „der Inbegriff des Sängers/Songwriters“ bezeichnet und seine Alben wurden dafür bejubelt, stürmische Freude und sanfte, zarte Momente in sich zu vereinen, die die Zuneigung der Hörer gewinnen und Vergleiche mit Künstlern wie Van Morrison, John Lennon, Elliot Smith und Richard Thompson heraufbeschwören.
Auf Tour zu sein und aufzutreten sind Marks Lebenselixier und Leidenschaft, und seine sorgsam arrangierten Lieder und seine charismatische Art, Geschichten zu erzählen bieten seinem Publikum bei jedem Auftritt ein einzigartiges Erlebnis. In den letzten 20 Jahren war Mark in ganz Europa, den USA und Australien auf Tour und teilte seine Bühne schon mit Künstlern wie The Swell Season, Glen Hansard, The Frames, Josh Ritter, Bell X1, Coldplay, Elvis Costello, The Pretenders und Joe Strummer.
Die aufstrebende Sängerin und Songschreiberin Gráinne Hunt wird im September 2015 ihre erste Single aus ihrem Debütalbum veröffentlichen. Von der Presse mit Natalie Merchant, Dolores O‘Riordan und Alison Moyet verglichen, ist Gráinne vor allem für ihre wohlklingende Stimme an der Seite von Mark Geary, Nicole Maguire und gelegentlich Glen Hansard bekannt.
Mit James Cramer von Tupelo als Mitschreiber und Joe Chester als Produzenten im Living Room @ The Cauldron, ist dieses Album eine langersehnte Veröffentlichung der Sängerin. Bei Lilac wird Gráinne von Joe am Klavier, Graham Hopkins am Schlagzeug, Lorcán O‘Dwyer am Bass und Vyvienne Long am Cello begleitet.
Das Album „Firing Pin“ beinhaltet 9 Stücke: 6 Songs aus dem Studio und 3 Liveaufnahmen.
Und wieder Oktober
Und wieder Oktober – das sind Songs, die unter die Haut gehen – Songs, die berühren – Songs, die aufwühlen – Songs, hin- und hergerissen zwischen Melancholie und Lebensfreude: eben Herbst für die Ohren. Akustische Gitarren, Klavier, Schlagzeug, Geigen und Cello gehören genauso dazu wie ein fragiler
und doch kraftvoller Gesang, deutsche Texte und ein Händchen für ehrliche Worte.
Was als Straßenmusik-Duo begann, ist mittlerweile zu einem Quintett herangewachsen, und hat doch nichts von der Authentizität der Anfangstage eingebüßt.
Und wieder Oktober – das ist melancholischer Deutschpop, beheimatet im Rheinland zwischen Köln und Bonn, eng verwurzelt im Singer-Songwriter- und Folk-Kosmos, erstmals zur EP gepresst im November 2011, das Debütalbum ‘Tag X’ im Oktober 2014 erscheinend.
Majo
Akustische Gitarre, Mandoline, Geige und Percussion – mehr braucht es nicht, um Musik direkt und unverfälscht erleb- und hörbar zu machen. MAJO ist Kopf und Sänger der Düsseldorfer Formation ONE EYE OPEN, aus seiner Feder stammen Songs und Texte der Band. In seinen Texten erinnert er mit seiner Vorliebe für Sehnsucht und Melancholie an Dylan Thomas, John Steinbeck oder Tom Waits. Kritiker vergleichen die Musik zuweilen mit Mumford & Sons oder The Lumineers und loben insbesondere die großartige Atmosphäre der Live-Konzerte.
Nach einer Akustik-Clubtour mit Solo Supports für Niels Frevert, Liam Ò Mannolai, Ezio, Nial Connelly, Inni-K ist die komplette Band seit dem Frühjahr im Studio. Bevor One Eye Open im Herbst / Winter 2015 wieder auf Tour geht, spielt ihr Frontmann MAJO ein paar weiter kleine und exklusive Solo Konzert. MAJO präsentiert beim Akustik Summer neben Songs von ONE EYE OPEN auch Lieder aus seiner aktuellen Solo EP „14# Songs“.
Ballad of Crows
BALLAD OF CROWS (Schottland/Deutschland, vormals bekannt als “As the Crow Flies”) sind drei Männer, die großartige Lieder und exzellente Melodien mit honig-süßen Stimmen zu einem harmonischen Ganzen verbinden, das zwar aus den Wurzeln der traditionellen Musik geschnitzt, aber dennoch mit moderner Energie erfüllt ist. Traditionelle Melodien und Balladen aus ihrer Heimat Schottland treffen auf Einflüsse aus Nu-Grass und der Americana-Bewegung aus den USA, die das Trio zu einer großartigen Mischung zu verweben versteht.
Man könnte es als „Celticana“ bezeichnen, oder einfach nur als wunderbar unverfälschte und ehrliche akustische Musik. Ihre originellen Lieder zeichnen sich durch wortgewandte Texte aus, die sich mit den unterschiedlichsten Themen beschäftigen, von Politik und Leben bis hin zu Liebe und Tod. Mithilfe von Gitarren, Geige, Mandoline und drei Stimmen machen sie Musik, die mal packend und lebhaft und oft geradezu funky ist – eine starke Mischung, die Fans von akustischer Musik zu Recht beeindruckt.
Live präsentieren sie ihre eigenen Lieder gemischt mit rhythmischen Melodien und ein paar sorgfältig ausgewählten Coverstücken. Wenn man der Presse glauben darf, werden sie als „Bereicherung für die Livemusik“ betitelt (rootstime.be).
Ballad of Crows bringt die zwei schottischen Musiker Steve Crawford (Gitarre und Gesang) und Pete Coutts (Gitarre, Mandoline und Gesang) mit dem deutschen Musiker Sascha Loss (Gitarre, Geige, Harmonika und Gesang) zusammen. Nach einer erfolgreichen Projektfinanzierung bei Kickstarter 2014, haben sie ihr selbsternanntes Debütalbum fertig gestellt.
A Seated Craft
A Seated Craft ist die Musik der australischen Sängerin, Songwriterin und Arrangeurin Alexia Peniguel. Ihr Künstlername passt in seinem Anspielungsreichtum wunderbar zu ihrer Musik: Vielschichtig und von Hand gemacht (hand-crafted) ist sie und zudem Vehikel (craft) – gleich einem Schiff, das seine Zuhörer zu fernen Klangweisen trägt. Ihr erstes Album „The Savage and the Small“ (2011) galt dem Nachhall von Distanz und Sehnsucht, ihr neues Album „Of Birds“ (Feb 2015) widmet sich der Herausforderung, das eigene Leben neu zu erfinden. Manchmal ist die Umsetzung karg und spärlich, dann wieder leuchtet sie und sprudelt über vor Klangfarben, getragen von Alexias glasklarer Stimme.
Desiree Klaeukens
Ich steh immer noch draußen im Niemandsland. Es wird Nacht. In der Ferne leuchtet das Bayer-Kreuz. Ich hab Desis Lieder bei mir. „Was ich jetzt denke, willst du wissen. Was ich weiß, verrate ich nicht.“ Dabei hat sie viel, sehr schnell fast alles verraten, als wir zusammen unterwegs waren.
Und wie sie schließlich mit diesem Debüt, das sie in Hamburg unter den wachen Augen ihres größten Fans Niels Frevert und mit einer Band, die atemberaubend schön fast nichts spielt, aufnahm, ein neues Haus im Land der Lieder gebaut hat. Neu, weil ernster in der Verzweiflung und klarer in der Hoffnung. Keine Vorhänge, nur Licht. Keine Heizung, nur Feuer. Wer im Video zu „Warm in meinem Herz“ ihr Zimmer sieht, erkennt darin keinen Gegenstand, der nicht dazu dient, ein Lied zu schreiben. Wenn ich Desiree Klaeukens und ihre Musik mit einem Wort beschreiben sollte, würde ich sagen – es klingt vielleicht doof, aber – krass! Vielleicht hat das was mit ihren vielen Leben zu tun. In „Fallen“, einem meiner Lieblingssongs auf der Platte, singt sie: „Ich bin längst fort und du kommst nicht hinterher.“
(Francesco Wilking)
Drawing Circles
Drawing Circles ist eine dreiköpfige Band aus Bonn. Vincent Alex (Gesang) und Sebastian Lesch (Gitarre, Gesang) gründeten die Band 2011 als Akustik-Duo und veröffentlichten in dieser Formation 2012 ihre erste EP „Tales of an Arsonist“. In den letzten drei Jahren erweiterten sie ihre Musik um elektrische Gitarren und rhythmische Elemente, so stießen Manuel Krzyzniewski (Percussion) und Aaron Skiba (Gitarre, Bass) der Band hinzu. Zusammen veröffentlichten sie im letzten Herbst die Single „Run“ in der vollen Formation. Manuel ist aus Zeit- und Distanzgründen seit Ende des Jahres nicht mehr Teil der Band. Seit einigen Monaten arbeitet die Band unabhängig an ihrer neuen Veröffentlichung.
Ihre Musik in ein bestimmtes Genre einzuordnen, fällt der Band ungemein schwer. Sie glauben dass die beste Beschreibung für ihre Musik jene ist, sie persönlich zu erleben. Im Laufe der Zeit durfte Drawing
Circles Künstler und Bands wie Dry the River, Bosnian Rainbows und Everlast als Vorband unterstützen – letzteren auf seiner gesamten Akustik-Tour durch Deutschland, wobei sie geehrt waren ihn 2014 in Frankfurt erneut zu begleiten.
Mack Drietens
Handmade Hillbilly from Wuppertal
„Datt iss mack drietens!“ sagt der Wuppertaler wenn ihm etwas sch…egal ist und so kommentieren Sunny und Gundi auch eventuelle Verbesserungsvorschläge um einem Song näher ans Orginal zu bringen.
Das Hillbilly Duo vom Südhang des Nordparks im unvergleichlichen Tal der Wupper agiert seit ca. drei Jahren. Dargeboten mit Kontrabass, akkustischer Gitarre und zwei unverwechselbaren Stimmen, unterhält „Mack Drietens“ die Zuhörerschaft mit einer Mischung aus Country, Bluegrass und Rockabilly der letzten 100 Jahre. Gewürzt mit Songs die sonst eher nicht dem Genre entsprechen, entsteht so ein unterhaltsames Programm, das als akustische Kneipenguerilla ohne jegliche Verstärkung und auf der Bühne mit Strom gleichermaßen zu unterhalten vermag.
Vom Uptempo Bluegrass Song bis hin zur dramatischen Mörderballade; mit viel Spielfreude und dem Schalk im Nacken machen „Mack Drietens“ aus jedem Song ein Original.
Emily Whigham
Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich beim Festival mit diesen vielen talentierten Musikern zusammen arbeiten darf. Ich freue mich sehr darauf die Musik der Künstler live miterleben zu dürfen. Es wird ein wunderbarer Tag!